Samstag, 18. Januar 2014

Mehr Licht!

Mehr Licht!
Es ist geschafft: Die Tage werden wieder spürbar länger

Mit dem Beginn des Herbstes wird die dunkle Jahreszeit von den Menschen durch allerlei künstliche Beleuchtung bekämpft: Kerzen, Lampen, Leuchtgirlanden und Silvesterfeuerwerk sollen Licht ins jahreszeitlich bedingte Dunkel bringen. Seit der Wintersonnenwende vom 21. Dezember besteht jedoch Anlass zur Hoffnung. Denn die Tage werden schon im Januar wieder spürbar länger.

Das Schlimmste liegt also statistisch gesehen hinter uns, auch wenn besonders zu Jahresanfang viele Menschen unter dem notorischen Lichtmangel leiden. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, schlechte Laune oder sogar eine Winterdepression sind nur einige Auswirkungen, die allzu gern dem Lichtmangel in die Schuhe geschoben werden. Denn die künstlichen Lichtquellen vermögen es nicht, das Sonnenlicht adäquat zu ersetzen.

In der kalten Jahreszeit fällt das Sonnenlicht in einem flacheren Eingangswinkel auf unseren Planeten, was die niedrigeren Temperaturen auf der Erdoberfläche erklärt. Im Winter schaffen es die Sonnenstrahlen zudem nur selten, den dichten Dunst aus Wolken, Hochnebel und Nebel zu durchdringen und ungefiltert als strahlender Sonnenschein auf die Erde zu treffen - was wiederum den Lichtmangel erklärt.  

Sonnenuntergang: Die Tage werden wieder spürbar länger

Achten Sie einmal darauf: In diesen Tagen, ab Mitte Januar, bleibt es spürbar länger hell. Mit Jahresbeginn zählt der Tag bereits 8 Stunden. Nur einen Monat später, im Februar, gibt es bereits 9 Stunden Tageslicht. Im Januar bleibt es damit im Schnitt jeden Tag um etwa zwei Minuten länger hell! Bis zum Frühlingsanfang im März läppert sich diese Lichtzunahme, und ein Tag zählt bereits 11 Stunden Tageslicht.

Grund hierfür und für die Entstehung der Jahreszeiten überhaupt ist die Neigung der Erdachse. Diese ist um 23,5 Grad geneigt; dadurch ist derzeit die gesamte Nordhalbkugel der Erde von der Sonne weggekippt. Durch die Erdrotation und die Wanderung der Erde um die Sonne wendet sich diese aber allmählich wieder der nördlichen Halbkugel zu, so dass es Frühling werden kann.

Mit dem Beginn des kalendarischen Winters im Dezember ist also zugleich das Maximum an Dunkelheit im Land erreicht. Das Frühjahr steht damit zwar noch nicht in den Startlöchern, ist aber nicht mehr so weit. Johann Wolfgang von Goethe hat auch für dieses Phänomen die passenden Worte gefunden. Seine letzten Worte auf dem Sterbebett lauteten angeblich: „Mehr Licht“. Welch schönes Frühjahrsmotto! 

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